Gassenstubete
16. Juni ab ca. 14.00 Uhr
open air im Städtli Sempach
HANS HALBSUTER
Das alte Sempacherlied
Die Besetzung der Gassenstubete klärt sich immer erst kurz vorher. 2023 waren dabei:
Paul Emmenegger, Peter Muff, Thomas Teuffer, Markus Odermatt,
Erich Schmidlin, Patric Stocker, Dorli Ottiger,
Michael Engelhardt, Maja Bader, Jalalu-Kalvert Nelson und Rebecca Lawrence.
Man nehme eine eingängige Melodie und übe sie mit einer reichhaltig besetzten Stubete, mit ein oder zwei Bassgeigen und Geigen, auch ein Cello ist möglich, mehrere Schwyzerörgeli, Flöten und Bläser kommen dazu und dann verabrede man sich kurz nach der offiziellen Gedenkfeier im Städtli Sempach, verteile den zu singenden Text unters Publikum und beginne langsam aber mit immer grösser werdender Freude gemeinsam zu musizieren.
Dass ein Schlachtenlied aus dem 15. Jahrhundert Freude bereiten kann, leuchtet nicht sofort ein. Aber die im Lied erzählte Geschichte ist derart lebhaft und aus dem ungeschminkten Leben geboren, seine Sprache und Bilder sind plastisch gesetzt und rhythmisch mit grosser Erfahrung und Kunstfertigkeit gebaut, da schwingt das Becken gleich mit, da breitet sich erst ein Lächeln aus und gleich danach durchdringt der Spass an Tanz, Gesang und Musik den Körper.
Es ist wichtig, sowohl altes Kulturgut zu bewahren und pflegen als auch dabei Freude, Gemeinsamkeit und Kunst zu erleben. Dass von Vergewaltigung, Brandstiftung, Mord und Krieg erzählt wird, tut dem keinen Abbruch. Denn wir wissen genau, wovon wir singen, wir wissen aber auch, was alles noch besteht neben diesen Grausamkeiten. Und dieses komplette Dasein, die Freude als Nachbarin zum Schmerz, das Glück als Bruder der Trauer, letztlich das menschliche Bewusstsein vom Ende des Lebens als immer währender Teil desselben, diese wunderbare Tragik gemeinsam zu feiern, das ist ein volles Leben.
Vor und nach jedem Konzert sind alle Gäste herzlich willkommen zu einem Apéro, gesponsort von