Stefan Wirth

Piano

11. Juni 19.00 Uhr
Reformiertes Kirchenzentrum, Sempach
BEETHOVEN – HÖLDERLIN
Eine komponierte Begegnung

Michael Engelhardt (Foto: Emmanuelle Nemoz)

Begegnet sind sich Friedrich Hölderlin und Ludwig van Beethoven nie. Beide wurden 1770 geboren, beide trieben ihre Kunst im eigentlichen Sinn des Wortes auf die Spitze. Wir wissen nicht, ob und was sie voneinander wussten; es gibt keine Zeugnisse einer Rezeption, also auch keine Zeugnisse einer künstlerischen Auseinandersetzung. Schade, denn beide waren herausragende Visionäre ihrer Zeit, haben – der eine mit Tönen, der andere mit Worten – ungemein tiefgründig ihr Material erforscht, durchgearbeitet, ausgehört und bis an seine Grenzen getrieben.

Das von Michael Engelhardt, Mark Sattler und Stefan Wirth entwickelte Text-Musik-Projekt «Bagatellen» verbindet Hölderlin und Beethoven miteinander: Hölderlins «In lieblicher Bläue blühet», das früheste Werk nach seinem Zusammenbruch 1806, und Gedichte aus seiner Tübinger Zeit 1807 – 1843 werden mit Beethovens letztem Klavier-Zyklus von sechs Bagatellen op. 126 verknüpft.

Nachdem Friedrich Hölderlin und Ludwig van Beethoven in grossen Werken Gipfel erklommen haben, funkeln in ihrem Spätwerk wie Kristalle die Bagatellen op. 126 und die sogenannten Turm-Gedichte: kondensiert, konzentriert und knapp, eine Summa bildend.


15. Juni 18.00 Uhr und 20.30 Uhr
Reformiertes Kirchenzentrum, Sempach
MAURICE RAVEL
Das Gesamtwerk für Piano solo

18.00 Uhr
Sérénade grotesque / Jeux d‘eau / Miroirs
A la manière de Chabrier / A la manière de Borodine / Gaspard de la nuit

20.30 Uhr
Menuet antique / Sonatine / Menuet en do dièze
Menuet sur le nom de Haydn / Valses nobles et sentimentales
Pavane pour une infante défunte
Le tombeau de Couperin

Stefan Wirth (Foto: Bayerische Staatsoper)

Würde man die Geschichte der Klaviermusik als eine Art Gebirgslandschaft visualisieren, so nähme das Werk Maurice Ravels in diesem Panorama ohne Frage einen Gipfel ein. Es ist ein Zentralmassiv eigener Art für jeden pianistischen „Bergsteiger“. Wohl sind das Profil, die verführerische Anziehungskraft und die Tücken dieser Werke seit langem bekannt, und nicht nur in der französischen Pianistik gehören sie zum Kanon der Klaviermusik des 20. Jahrhunderts. Dennoch stellt Ravels artifizielle, indirekte Klangwelt ihre Interpreten vor höchste Herausforderungen an Virtuosität, Klangsinn und Sensibilität. Von der klassizistischen Sonatine führt sie über die phantastische Welt des Gaspard de la Nuit – einem Meilenstein der Virtuosität in der Geschichte der Klaviermusik überhaupt – und die raffinierten Walzerparaphrasen der Valses Nobles et Sentimentales zur selten gespielten Transkription des weltberühmten Orchesterwerks La Valse für Klavier solo. An diesem Spiel, das Risiko und Kontrolle souverän miteinander verbindet, lässt sich eindrucksvoll studieren, welche Kräfte La Valse in der Klavierfassung zu entfesseln vermag – aber auch, wie sich Obsession und Tragik in Ravels Kunst gegenseitig bedingen und durchdringen. (leicht verändert aus: audite.de)


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